Begabtenförderung am KKG - 1. Konzeption und Zielsetzung

Das Förderangebot für das jeweils aktuelle Schuljahr wird stets für jedes Schuljahr neu ermittelt.

Besipielhaft seien nachstehend unsere Enrichmentkurse aus dem Schuljahr 2008/2009 gelistet, in welchem unser Pilotprojekt begann:

- "Kreatives Schreiben" mit Frau Schmidt
- "Discover Shakespeare" mit Frau Wieshuber und Frau Binder
- "Multimedia-Programmierung" mit Herrn Morgenstern
- "Mathematik" mit Herrn Schallmaier
- "Robotik" mit Herrn Nerl

Die Vielfalt unseres Förderangebotes richtet sich selbstverständlich (auch) nach der Anzahl der hierfür qualifizierten Schülerinnen und Schüler. Sie haben bestimmt Verständnis dafür, dass sich der zeitliche wie organisatorische Aufwand für die – freiwilig und unentgeltlich engagierten Lehrkräfte (!!!) – sich am Bedarf, also an den potentiellen Teilnehmerzahlen orientieren muss.

Dessen eingedenk ist das Zustandekommen der vorgenannten Enrichment-Kurse keinesfalls gesichert, sondern zunächst als seriöse Vorschläge und Ideensammlung zu verstehen.

Allgemeine Hinweise:

Die Förderkurse finden nach Vereinbarung mit der/dem jeweilgen Kursleiterin/Kursleiter Montag, Donnerstag oder Freitag (nachmittag ab ca. 14.15 Uhr) und dies seit etwa Anfang Oktober statt.
Wir laden alle teilnahmeinteressierten und -berechtigten Kinder und Jugendliche herzlich ein, uns ihre Vorschläge für ein Thema und/oder Förderkurs zu machen, der in unserem Angebot noch fehlt.
Vielleicht stoßen wir damit bei einer Kollegin/einem Kollegen auf "offene Ohren" und können unser Kurspalette damit noch erweitern. 
Grundsätzlich können wir über das Zustandekommen eines solchen, von SchülerInnen angeregten Kurses selbstredend keine Versprechen machen.
Obschon die Teilnahme an diesen Kursen völlig freiwillig ist, sollten alle Kinder ihre Teilnahmezusage doch auch ernst nehmen und die Kurse regelmäßig besuchen, für die sie sich schließlich angemeldet haben werden.

Zielgruppe:

Das Programm zur Förderung (kognitiv) sehr begabter Schülerinnen und Schüler richtet sich an Schülerinnen und Schüler, denen durch eine schulpsychologische Diagnostik und/oder durch das Urteil der bisherigen Lehrkräfte bestätigt wurde:

- eine besondere intellektuelle Begabung
- besondere Interessen und Fähigkeiten
- eine erkennbare Lernbereitschaft und
- Kreativität beim Lösen von Aufgaben

Zielsetzungen:

Unser Projekt verfolgt 4 übergeordnete Zielsetzungen:

a. Wissen und Fähigkeiten Mit Hilfe des Enrichmentangebotes sollen die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen und ihre Fähigkeiten über die Lehrplanvorgaben hinaus vertiefen. Daher ist in diesen Kursen ein höherer Leistungsanspruch zu erwarten.

b. Ganzheitlichkeit Im Sinne eines ganzheitlichen Menschenbildes steht neben dem Wissenserwerb die Förderung von sozialer Kompetenz, Kreativität und eine geistesgeschichtliche Bildung (Philosophie und Kulturgeschichte) unserer Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt.

c. Selbständigkeit und Entscheidungskompetenz Die Schüler sollen dazu hingeführt werden, eigene Ziele zu formulieren, ihre Lernprozesse selbständig zu überprüfen, eigenverantwortlich zu arbeiten und damit ggf. auch das schulische Umfeld mitzugestalten.

d. Verantwortung Unseren Kindern und Jugendlichen soll die soziale Verantwortung eines jeden Menschen bewusst werden und auch jene, eigene Begabungen und Fähigkeiten der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen.

Die vorstehenden Ziele sollen innerhalb dieses Pilotprojekts im Schulalltag anhand des nachfolgend skizzierten Konzeptes umgesetzt werden.Das Käthe-Kollwitz-Gymnasium strebt im Sinne einer ganzheitlichen Förderung ein möglichst vielfältiges Zusatzprogramm an Förder-, sog. „Werkhaus-„ und „Schülerakademiekursen“ an, welche unsere Schülerinnen und Schüler selbstredend freiwillig annehmen können.

Besondere Bedeutung hat in diesem Zusammenhang die Projektorientierung dieser Kurse. Die Schüler sollen sowohl in den einzelnen Fächer als auch fächerübergreifend immer wieder in Projekten lernen und sich dadurch selbständig und besonders intensiv mit bestimmten Themen auseinandersetzen.
Die inhaltliche wie methodische Ausgestaltung dieser Förderkurse und deren unterrichtliche Umsetzung sollen praxisorientiert und nach Möglichkeit jahrgangsübergreifend gestaltet werden.
Die didaktisch-methodische Ausrichtung unserer Enrichment-Kurse soll hierbei grundsätzlich stark schülerorientiert, interessengeleitet und projekt- und produktbezogen sein.
Der Lehrer übernimmt dabei die Rolle eines fachkundigen Moderators.
Grundsätzlich können die Schülerinnen und Schüler für Ihr persönliches Enrichment-Angebot auch eines ihrer Unterrichtsfächer auswählen, um in ihm selbständig vertieft an einem Thema zu arbeiten. Dieses Thema darf jedoch nicht zu den verbindlichen Lehrplaninhalten der vom Schüler aktuell besuchten Jahrgnagsstufe gehören, wird also vorab mit dem entsprechenden Fachlehrer/Kursleiter vereinbart und sollte vom Schüler selbst vorgeschlagen werden.

Für die Beschäftigung mit einem solchen „Vertiefungs-Thema“ werden dann beispielsweise die Bibliothek, Klassenzimmer und Computerräume zum Arbeiten zur Verfügung gestellt; auch eine diesbezügliche Betreuung durch mehrere Lehrer ist hierbei denkbar. Über ihre Arbeit sollten die Schüler dann Buch führen, in einem Portfolio ihr Vorgehen planen, reflektieren und die Ergebnisse anschließend dokumentieren.

Ziel jener „Vertiefungszeit“ wäre dann ein nicht rein reproduktives, sondern praktisch orientiertes Endprodukt, das auf vielfältige Art und Weise abgegeben werden kann: als ausführliches Referat mit Präsentation, als Ausstellung im Schulhaus, als Internetseite oder Videofilm, als CD-ROM, etc.

Die Schüler der 7. bis 10. Jahrgangsstufe werden überdies motiviert, an Schüler-Wettbewerben teilzunehmen (z.B. „Jugend forscht“; „Schüler experimentieren“; „Bundeswettbewerbe Mathematik/Physik/Informatik/Fremdsprachen“, „BundesUmweltWettbewerb“, „Internationale Olympiaden in Physik/Chemie/Biologie/Mathematik“, „Schülerwettbewerbe der Bundeszentrale für politische Bildung in Geschichte/in verschiedenen Fremdsprachen“; Europäische Wettbewerbe, Vorlesewettbewerbe, musikalische Wettbewerbe).
Die Kinder und Jugendlichen erfahren Unterstützung bei der Erstellung der jeweiligen Wettbewerbsarbeit, die sie allein oder in Teamarbeit gemeinsam mit anderen Interessierten entfalten und ausarbeiten.

Betreuungslehrkräfte leisten hier lediglich Hilfe bei Motivationsfragen, Lerngelegenheiten oder bei der Unterstützung individueller Projekte. Die Stärkung eigenen Selbstvertrauens, der Abbau von Ängstlichkeit sowie Steigerung von Leistungsmotivation und Erfolgserwartungen können hierbei nicht nur geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Teilnehmerzahl (weniger Mädchen in mathematisch-naturwissenschaftlichen und weniger Jungen in fremdsprachlichen Wettbewerben) vermindert, sondern auch in erheblichem Maße eine kindgerechte, sowie angemessen interessen- und begabungsorientierte Entwicklung fördern.

Neben der vorgenannten bereits heute angebotenen Enrichmentkurse kann ein besonderer Schwerpunkt hierbei künftig – im Besonderen für die Unterstufe – auf der Vermittlung von Lern- und Arbeitstechniken, auf sozialem Verhalten und Kommunikation und Entspannung liegen.
Überdies ließen sich in einem solchermaßen ausgestalteten, etwa „Personale Kompetenz“ genannten, Enrichmentkurs, ergänzende Inhalte der Rhetorik oder des selbständigen Arbeitens (Portfolio- und Lerntagebuch-Technik) etc. thematisieren. Die Erfahrung zeigt, dass besonders begabte Kinder in der Grundschule oft unterfordert waren und infolgedessen nicht lernen mussten, wie man schulisch effizient lernt und arbeitet. Bedauerlicherweise können wir ein derartiges heute (noch) nicht anbieten.
Ferner sind gleichfalls Förderprogramme in exotischen Sprachen (z.B. Chinesisch), in lehrplanfremden Naturwissenschaften (Astrologie, Ökologie usw.) etc.) oder in Gesellschaftwissenschaften und Philosophie (z.B."Politikkurs", "Europäisches Denken") im weiteren Verlauf unseres Programmes denkbar.
Ein Kurs "Europäisches Denken" trüge beispielsweise dem Umstand Rechnung, dass Europa und die Europäische Union zunehmend unser Leben und Denken bestimmen und würde Schülerinnen und Schülern ab der 8. Klasse zugänglich.
Im Selbstverständnis eines philosophisch ausgerichteten Kurses, in dem mitunter Grundkenntnisse in Philosophie und Mythologie vermittelt werden können, ließen sich vornehmlich der geistesgeschichtliche Hintergrund, der die europäischen Länder miteinander verbindet, beleuchten und den Schülern erfahrbar gemacht werden.